Legt die Religionslehre dem Glauben Ketten an?

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    • Legt die Religionslehre dem Glauben Ketten an?

      Hallo @ all,

      folgende Frage an euch:

      Legt die Religionslehre dem Glauben Ketten an? Tötet und standardisiert sie die Fantasie?

      wie seht ihr das?

      Ich bin der Meinung, dass zb die christlichen, muslimischen oder hinduistischen Religionslehren dies mehr oder weniger tun. Sie kanalisieren den Glauben und sagen wir haben uns diesen oder jenen Gott vorzustellen der so oder so aussieht und entsprechende Nackommen hat die dieses und jenes erlebt haben. Sie pressen das Natürliche und Induviduelle in ein massenkompatibles Schema -

      kurzer exkurs:
      ein super lehrmeister für unsere heutige lifestyleindustrie
      es gibt im ganzen abendland nur ein gott nach einem rezept - der bibel - wie es auch nur einen hamburger gibt - gut irgendwann kam dann der lutherische bugerking und nagelte den whopper an die mcdoof-filiale zu wittenberg

      nu gehts weiter:
      Ich gebe zu, das sind hier wahrscheinlich grad ziemliche Binsenweisheiten, wegen deren Proklamation wahrscheinlich schon der ein oder andere auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Aber mir wurde neulich erst die Dimension bewußt.

      Ich mein, warum hatte Jesus nicht nur 10 Jünger oder 120 - einen für jeden Jesus - der alljährlich 120 Jahre lang auf einem Schwein in Rom einritt um den Kaiser zu grüßen - wie man sichs noch heut in Neapel erzählt? - wenn erst mal das evangelium des karl-heinz gefunden wird. Vielleicht hat Gott die Erde auch einfach fertig gekauft und adam, eva und udo und isabell aus dem garteneden wegen eigenbedarf rausgeschmissen?
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Murkser ()

    • Ich würde sagen, daß es so aussieht:

      Erst war da der Glaube, der sich durchsetze. Nachdem ein Glaube etabliert und in der Gesellschaft Fuß gefaßt hat, wird der Glaube von den Gläubigen einheitlich gelehrt. Ansich ist das ja auch wichtig, vor allem, wenn der Glaube von einer übergeordneten Insitution wie z.B. der Kirche transportiert wird. Immerhin wäre es sehr komisch, wenn sich alle gleich nennen und alle was anderes sagen. Zumindest die Quintessenz muß die selbe sein, sonst ist es ja nicht mehr die gleiche Religion.
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • Original von Lord Syn
      Immerhin wäre es sehr komisch, wenn sich alle gleich nennen und alle was anderes sagen. Zumindest die Quintessenz muß die selbe sein, sonst ist es ja nicht mehr die gleiche Religion.

      Erinnert mich irgendwie an den Satanismus...

      An sich kann man ja wirklich nicht vorgeben, was geglaubt werden soll.
      Bzw. man sollte es nicht. Glaube ist doch Ansichtssache...

      Die Kirchen machen es aber, weil das schon lange keine einfachen Glaubensgemeinschaften sind, sondern gigantische Organisationen, wo nunmal alles geregelt sein muss, weil's sonst ein riesiges Chaos ergäbe. Zumindest ist das die Auffassung derjenigen, die die hohen Ämter bekleiden.

      Wäre das nicht so, würde ja das geglaubt werden, was den Anhängern als am schönsten/angenehmsten/besten vorkommt. Und da einige Krichenvertreter durchaus starrköpfig sein können, gäbe es garantiert Streit zwischen den unterschiedlichen Ansichten.

      Beispiel: In Gemeinde A wird geglaubt, dass Jesus (wie ein normaler Israeli) dunkelhäutig und verheiratet war, in der Nachbargemeinde B ist man der Auffassung, dass Jesus hellhäutig, blond, blauäugig, ledig und jungfreudig ist. (Letztere Meinung ist äußerst naiv, aber das ist eine andere Frage.)
      Jetzt stellt euch vor, einer aus Gemeinde A besucht einen Gottesdienst in Gemeinde B, merkt, dass da vieles nicht stimmt, und meldet sich zu Wort... :motz:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sauron ()

    • Erst einmal zur Ausgangsfrage.
      Ich denke, dass die Religionslehre dem Glauben keine Ketten anlegt, da die doch recht zahlreichen Sekten und Subreligionen aufzeigen, dass man selbst in den großen Weltreligionen sich nicht einig über die Auslegung der Glaubensvostellungen ist. Religion und auch andere Grenzbereiche im Kielwasser des Wissens werden zumeist mit Interpretationen angefüllt, die die eigene Weltsicht untermauern sollen. Mir ist im Moment keine Religion bekannt, die nicht auf irgendeine Weise ihre unterschiedlichen Triebe hervorgebracht hätte. Baptisten, Mormonen oder die Zeugen Jehovas, so nehme ich an, fassen Thematiken durchaus unterschiedlich auf. Wir haben eine recht große Fülle an Glaubensvorstellungen. Teilweise haben wir meiner Meinung nach hier auch einige Modelle, die nicht wenigen Menschen recht abstrus vorkommen mögen.
      Wobei bei meinem Beispiel zumindest die Tatsache hinkt, dass diese zumindest inhaltlich nicht arg voneinander abfallen. Im Laufe der Gesichte, um beim christlichen Beispiel zu bleiben, haben sich unterschiedliche Vorstellungen herausgebildet, die wohl nicht selten mit den Verfassern dem Feuer ausgeliefert wurden. Das wären dann wohl die Ketzer, also Menschen, deren Vorstellungen bezüglich des christlichen Glaubens sich von dem Bild der Kirche unterschied oder nicht vereinbar waren. Zum Beispiel die Meinung, dass es keine Sünden gibt und Gott alle Menschen bedingungslos liebt.
      In anderen Glaubenrichtungen dürfte es bezüglich der unterschiedlichen Auffassungen nicht anders sein. Auch in den frühen Religionen der Völker war dies der Fall. In Ägypten gab es, soweit ich weiß, unterschiedliche Kulte mit einem höchsten Schöpferwesen, dass wohl gerne mit der Sonne assoziiert wurde. Das Ganze wurde im Laufe der Zeit zusammengefasst und aufeinander abgestimmt.

      Es hängt damit zusammen, so meine Meinung, welche bestimmende Religionsauffassung vorherrscht. Und es dreht sich sicherlich auch um die Untermauerung der eigenen Position. Aber zumindest haben wir im Westen das Ideal, dass jeder den Glauben besitzen darf den er möchte.

      Wahrscheinlich schustern wir uns ungerne neue Vorstellungen zusammen, da wir irgendwelche Hinweise bräuchten um rechtfertigen zu können, dass es so war. Ansonsten wäre es etwas "Ausgedachtes" und man bräuchte zumindest einen Bezug wie " es ist eine alte Vorstellung" wie es in den "neuen" Religion vorzufinden ist. Sofern man eine Lücke hat, kann man sie ausfüllen. Angeblich soll dies ein Grundbedürfnis der Menschen sein. Sie müssen das, was sie nicht kennen oder wissen mit Erklärung schließen.
      Sonst wird der Mensch mit seiner Urangst des Nichtwissens und Unbekannten konfrontiert. Ich schweife gerade ab...
      Mea Culpa: "Ich glaube, du bist von uns Beiden der mit den vielen Ideen..."
      Lord Syn: " Und du der, der sie nicht umsetzt!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mea Culpa ()

    • Original von Sauron
      Beispiel: In Gemeinde A wird geglaubt, dass Jesus (wie ein normaler Israeli) dunkelhäutig und verheiratet war, in der Nachbargemeinde B ist man der Auffassung, dass Jesus hellhäutig, blond, blauäugig, ledig und jungfreudig ist. (Letztere Meinung ist äußerst naiv, aber das ist eine andere Frage.)
      Jetzt stellt euch vor, einer aus Gemeinde A besucht einen Gottesdienst in Gemeinde B, merkt, dass da vieles nicht stimmt, und meldet sich zu Wort... :motz:


      und keiner könnte dem anderen zu 100 % was beweisen - max gewisse indizien liefern
      und warum sollte schon in der ganzen gemeinde der gleiche glauben herrschen?

      Original von Lord Syn
      Zumindest die Quintessenz muß die selbe sein, sonst ist es ja nicht mehr die gleiche Religion.


      die Quintesenz ist für mich dann eher sowas wie die 10 Gebote - so eine Art moralischer Leitfaden - abgeleitet und entstanden aus 1000en Geschichten und Gleichnissen, die alle nebeneinander Bestand haben - weitererzählt und -entwickelt - wie es dem Erzähler (Pfarrer) gerade zusagt.

      Klar kann es dazu parallel noch was altes Aufgeschriebenes geben - aber zb zu behaupten das die dort stehenden Geschichten richtiger sind als die neu erfundenen halte ich für nicht sonderlich sinnvoll.
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
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      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • Hallo Murkser,

      ersteinmal: schön wieder mal was von Dir zu hören. Ist schon "Ewigkeiten" her, als wir noch in den Nostradamus-Foren Kontakt hatten ......

      Wie geht es Dir denn? Befasst Du Dich noch mit unserm ollen Nossi? Ich hab jetzt ebenfalls eine eigene Nossi-Seite, und die ist auch recht umfangreich.

      Auf Deiner Seite war ich vor mehreren Wochen, und da hat sich schon lange nichts mehr getan! Und da machte ich mir Sorgen um Dich! Und da find ich Dich hier! Schön!


      Zu Deiner Frage oben: Mich persönlich macht Religion frei, wenn sie die Lehre von der Freiheit beinhaltet. Dann stellt sich jetzt natürlich die Frage, was ich unter Freiheit verstehe? Tja, das nun auszuklamüsern, hab ich keine Lust! Freiheit, um anderen in irgendeiner Weise zu schaden, das meine ich selbstverständlich nicht, aber Freiheit, um meine Persönlichkeit zu entfalten, um spirituell zu wachsen und im Göttlichen immer freier zu werden, das trifft es schon eher!


      Viele Grüße

      Stefan



      __________
      nostradamus.12see.de
    • RE: Legt die Religionslehre dem Glauben Ketten an?

      Interessante und auch berechtigte Frage.

      Jede Religion hat ihre Besonderheiten die man so ausleben muss oder sollte,
      um dazu zugehören.

      Wer die Führer einer Religion ernst nimmt wird das tun was sie sagen und lehren.

      Der Herr Jesus hat etwas ganz neues gebracht.
      Nicht eine neue Lehre - einen neuen Geist den man aufnehmen darf.

      :)
    • RE: Legt die Religionslehre dem Glauben Ketten an?

      Original von Tiwaz
      Wer die Führer einer Religion ernst nimmt wird das tun was sie sagen und lehren.


      Nein! Auf keinen Fall. Eine Person ernstzunehmen bedeutet vorallem, dass von ihm Gelehrte zu überdenken, anzunehmen und/oder abzulehnen.
      Jeder Mensch, der ernstgenommen wird, hat vorallem auch das Recht auf Kritik.

      Und zum Rest:

      Ja, die Religion schafft ein festes Gefüge, in welchem man sich als Anhänger der Religion bewegt. Dieses Gefüge kann, wie z. B. im Katholizismus, sehr eng sein, aber eben auch, wie in anderen Religionen nur einen Rahmen bilden.

      Allerdings ist dieses Gefüge eben nicht glaubensbeeinflussend (oder sollte es nicht sein), da der Glaube vor der Religion stehen muss. Erst nach der bewussten Entscheidung des Glaubens an einen Gott, der sich in der Trinität widerspiegelt, sollte eine Zugehörigkeitsbekundung zu jener Religion erfolgen, die diese Lehre wiedergibt, in diesem Fall das Christentum.
      Würde man Religionen vor Glaube schaffen, hätte es Sektencharakter.

      Dass dies tatsächlich geschieht, ist nicht zu bestreiten. Womit wir wieder bei meiner ersten Aussage wären. Es ist dann am Menschen selbst, die aufgestellte Lehre zu beurteilen. Glaube wird dann in Ketten gelegt, wenn er unüberdacht "nebenherläuft" und kritiklos angenommen wird, z. B. durch Reglementierung. Solch ein Glaube wird dann nicht gelebt und ist wertlos.
      Procrastination is like masturbation:
      It feels good in the begining, but in the end you realize you just fucked yourself.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Angsthase ()

    • Also erstmal kann ich unterschreiben, was Hasi gesagt hat *kritzel*

      Bleibt mir noch ein Punkt, den ich so net stehen lassen möchte:
      Jede Religion hat ihre Besonderheiten die man so ausleben muss oder sollte, um dazu zugehören.

      Ich störe mich daran, dass du hier einen Zwang hineinbringst. Nimm dir einen Satanisten her. Vielleicht vollzieht er Rituale. Tut er das, um zum Satanismus zu gehören? Oder tut er das, weil er einen satanischen Glauben hat, der ihm diesen Vollzug geboten erscheinen lässt?

      Natürlich, wenn ich nur immitiere, dann lande ich da. Aber Glaube kann so schön frei sein. Probierts mal :)
    • Original von MoD3000
      Nimm dir einen Satanisten her. Vielleicht vollzieht er Rituale. Tut er das, um zum Satanismus zu gehören? Oder tut er das, weil er einen satanischen Glauben hat, der ihm diesen Vollzug geboten erscheinen lässt?

      Natürlich, wenn ich nur imitiere, dann lande ich da. Aber Glaube kann so schön frei sein. Probierts mal :)

      *LOL*!!!

      Was sollen sie probieren? Die Freiheit?!?
      Du geruhst wohl zu scherzen, edler Metatron!

      Freiheit - ist ein gar greulich Ding! Freiheit fordert... eigene Initiative, eigene Überlegungen, eigene Entscheidungen - und eigene Verantwortung.
      Ist es da nicht viel besser, unfrei zu sein? Sieh, dann gibt es immer jemanden, der die Schuld trägt - daran, daß die Dinge so sind, wie sie sind, daran, daß der Erfolg sich nicht einstellt, den man sich erträumt, daß das Leben nicht so verläuft, wie man es sich vorstellt, daß man nicht so gewürdigt wird, wie es einem gemäß der eigenen Anschauung zustünde.

      Ja. Daran waren früher die Juden schuld. Heute hat sich das Spektrum erweitert. Aber immer wird es genügend Möglichkeiten geben, neiderfüllt den Flug der Vögel anzugeifern - statt zu fliegen.

      Ach ja, was die Rituale betrifft: Wallensteins Lager, sechster Auftritt:
      Wie er räuspert, und wie er spuckt,
      Das habt Ihr ihm glücklich abgeguckt;
      Aber sein Genie, ich meine, sein Geist
      Sich nicht auf der Wachparade weist.


      Und - nicht ganz so bekannt (dürfte wohl nicht in die diversen 'Zitateschätze' aufgenommen worden sein):
      So sagt er, ich hört's wohl einigemal,
      Ich stand dabei. "Das Wort ist frei,
      Die That ist stumm, der Gehorsam blind,"
      Dies urkundlich seine Worte sind.


      Das Wort ist frei. Die Tat ist stumm. Der Gehorsam blind...

      Schiller war ein großer Deutscher.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Freiheit - ist ein gar greulich Ding! Freiheit fordert... eigene Initiative, eigene Überlegungen, eigene Entscheidungen - und eigene Verantwortung.
      Ist es da nicht viel besser, unfrei zu sein? Sieh, dann gibt es immer jemanden, der die Schuld trägt - daran, daß die Dinge so sind, wie sie sind, daran, daß der Erfolg sich nicht einstellt, den man sich erträumt, daß das Leben nicht so verläuft, wie man es sich vorstellt, daß man nicht so gewürdigt wird, wie es einem gemäß der eigenen Anschauung zustünde.

      Darf ich diesen Äußerungen mit größtem Nachdruck zustimmen? Genauso.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von oriane ()